Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.

Einmal im Jahr lädt Pfarrer Schultheiß zum Pilgern ein. Hier ein Rückblick:

 

Pilgerreise ins Altmühltal 

Pfarrer Schultheiß hatte im Gemeindebrief zu einer Pilgerreise ins Altmühltal aufgerufen.

Am 10. Juni früh um 6:40 Uhr fuhren insgesamt 11 Personen mit dem Bus nach Würzburg, von dort weiter mit der Bahn bis Treuchtlingen. Wir waren alle sehr gut drauf und harrten der Dinge, die da auf uns zukamen, es hatte ja keiner eine Erfahrung was pilgern heißt.

Nach einer kurzen Andacht in der Treuchtlinger Kirche begann unsere erste Etappe. Jeder  hatte im Schnitt ca. 7 kg Gepäck auf dem Rücken, das sich natürlich tragen lässt. Unsere

Mittagsrast legten wir in Pappenheim in einer wunderschönen Weidenkirche ein. Es wurden hierzu vor ca. 2 Jahren kleine Weidenbäumchen gepflanzt, die an entsprechend geformten Eisenstangen entlang wachsen und mit der Zeit ist dann ringsum alles zugewachsen, sieht sicher mal sehr schön aus.

Unser Weg ging weiter zu den 12 Aposteln, eine Reihe von imposanten Felstürmen. In Mörnsheim verbrachten wir die erste Nacht. Nach dem gemeinsamen Abendessen war doch jeder froh, jetzt die Füße hoch legen zu dürfen. Der nächste Morgen begann mit einer Morgenandacht an einem Fronleichnamsaltar. In der Nacht hatte es geregnet, so dass wir nicht den rutschigen Panoramaweg gingen, sondern auf dem Radweg zu blieben. Ein guter Entschluss, denn es dauerte nicht lange und ein schweres Gewitter mit Hagel zog auf. Wir fanden aber rechtzeitig Schutz in einer Hütte. Die Zeit des Wartens haben wir mit Liedern aus dem Gesangbuch überbrückt. Nach ca. 1 Stunde konnten wir unseren Weg fortsetzen, allerdings hatte der Sturm einen mächtigen Baum entwurzelt, der jetzt quer über dem Weg lag. Wir mussten da drüber, daran ging buchstäblich kein Weg vorbei. Als die Sonne wieder schien, war alles schnell vergessen, außer dass der nasse Stamm bei einigen Personen deutliche Spuren hinterließ.

Weiter ging der Weg in Richtung Eichstätt. Auf vielen Abschnitten hatten wir jetzt herrliche Ausblicke über das Altmühltal. In Eichstätt angekommen mussten wir erst mal die Burgstraße suchen, in der unser Quartier lag und wie aus dem Namen ersichtlich, ging es wieder etwas den Berg hinauf und das nach so vielen Kilometern!

Der nächste Tag war unser Individualtag. Pfarrer Schultheiß verließ uns schon sehr früh, er hatte sich heute eine Etappe von ca. 45 km vorgenommen. Wir anderen sind nach dem Frühstück zuerst in die Stadt gegangen und anschließend mit dem Bus bis nach Beilngries gefahren, um von dort aus die restlichen Kilometer (ca. 12) nach Dietfurt zu laufen. Wir waren uns alle einig, dass dies für heute mal mehr als genug war, nur Cosima war tapfer, sie stieg bereits einige Stationen früher aus. Unsere Herberge in Dietfurt war super: Ein uralter Gasthof, neu renoviert und urgemütlich, mit dicken Balken sogar über dem Stockbett.

Nach der Morgenandacht am nächsten Tag brachte uns Johannes erstmal mit einer Morgengymnastik auf Trapp. Unser nächstes Etappenziel war Prunn. Doch zu vor lag das schöne Städtchen Riedenburg auf unserem Weg. Heute kam Annelore mit ihrem täglichen Wunsch nach einer schönen Tasse Kaffee mal so richtig auf ihre Kosten. Wir machten Rast in einem Cafe direkt am Rhein-Main-Donau-Kanal. Das Schloss von Prunn sahen wir schon von weitem, aber der Weg ließ sich doch laufen und zwar überwiegend auf dem Radweg und da war natürlich bei herrlichem Wetter viel los. Einige von uns hatten nun doch schon massive Probleme, entweder mit Blasen an den Füßen oder mit dem Knie. Aber auch heute erreichten wir unsere Unterkunft ohne größere Schäden.

Unser Abendessen konnten wir sogar noch im Freien einnehmen. Direkt an unserem Gasthof führte die Strecke vorbei, auf der ein Sportler aus der Region einen Weltrekord in Nordic-Walking aufstellen wollte. Reinhold meinte zu Pfarrer Schultheiß, er könne hier doch sicher noch eine Runde mitlaufen oder nicht? Siehe da, Johannes nahm Reinholds Stöcke und schloss sich der Gruppe des angehenden Weltrekordlers an, eine Runde war ja „nur“ 1,6 km lang und Johannes lief, als er hätte er heute überhaupt noch nichts geleistet – einfach phänomenal!!

Am nächsten Tag – ein Sonntag – führte uns der Weg gleich zu Anfang hinauf zu Schloss Prunn mit einem herrlichen Ausblick über das Tal. Der Weg führte uns bei Essing über die längste Holzbrücke Europas, ein tolles Bauwerk. Nach geruhsamen Kilometern im Tal liefen wir dann mehrere Kilometer auf den Überresten eines keltischen Ringwalls, an dessen Ende das Gelände steil abbricht und uns einen wunderbaren Blick auf das Kloster Weltenburg bescherte. Nach einem sanften Abstieg erreichten wir die Donau und hielten noch mal eine kurze Rast. Pfarrer Schultheiß bat uns, die letzten Tage noch mal Revue passieren zu lassen, jeder von uns sollte seine eigene negative und positive Erfahrung dieser Pilgerreise mitteilen.

Die letzten Kilometer dieser Etappe gingen an der Donau entlang bis nach Kelheim, um dann  in völlig überfüllten Zügen über Ingolstadt und Nürnberg nach Würzburg zurück zu fahren.

Es war eine wunderschöne Pilgerreise, darin waren wir uns alle einig, auch wenn die Knochen und Füße sehr geschmerzt haben. Wir waren eine tolle Gruppe, in der jeder für den anderen ein offenes Ohr hatte. Wir hatten sehr viel Spaß, haben viel gelacht, aber Pfarrer Schultheiß hat uns immer wieder daran erinnert, auch mal in uns zu gehen, besinnlich zu werden und über verschiedene Themen nachzudenken, um sich hinterher untereinander auszutauschen. Das hat wunderbar geklappt.

Die Frage nach einer Fortsetzung im nächsten Jahr stand bei der Verabschiedung natürlich sofort im Raum.

Sonja Schönlein

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.